Freitag, 7. Dezember 2012

Mein Name

Einen Namen müsste man haben. Nicht unbedingt einen einmaligen. Nicht unbedingt einen exotischen. Und nicht unbedingt einen besonderen. Nein, einfach einen Namen, den viele kennen.

Diese Erkenntnis musste ich in den vergangenen Monaten gewinnen. Leider. Denn bis vor nicht allzu langer Zeit habe ich noch geglaubt, dass meine Arbeit für sich selbst spricht, dass meine Ansammlungen von Buchstaben und Pixeln ihren Weg schon alleine gehen würden. Ich dachte tatsächlich, dass ich meine Arbeiten auf irgendeinem Weg an die Öffentlichkeit bringen kann, währenddessen ich selbst im Hintergrund bleibe. Wie falsch ich lag...

„20 Prozent sind deine Arbeit und 80 Prozent sind dein Name.“ Das sind die Worte eines Bekannten von mir, der als Künstler die gleiche Erfahrung wie ich machen musste. Dies hört sich nicht nur ziemlich krank an, sondern ist es auch. Doch leider Gottes ist es wohl nichts als die Wahrheit. Was zählt, ist, wer du bist und nicht was du tust. Der Bekanntheitsgrad einer Person hat eindeutig mehr Einfluss als die geleistete Arbeit und deren Qualität. Wer bekannt ist, tut gut. Dies gilt zumindest für jene handwerklichen Produkte, die nicht wirklich von Nöten sind, sondern mehr der Unterhaltung und dem Vergnügen dienen.

Leider gehören meine Buchstaben und Pixel genau in diese Kategorie Handwerk. Und dies hat mich in eine ziemliche Zwickmühle gebracht. Soll ich meinen Traum aufgeben, mir einen normalen Job als Journalist, Politologe oder Fotograf suchen und meinen Namen dort lassen, wo er ist, nämlich in der öffentlichen Bedeutungslosigkeit? Oder soll ich versuchen, mir einen Namen zu machen, um meinen Traum in meinen Traumberuf zu verwandeln?

In den letzten zwei Jahren durfte ich meinen Traum bereits leben. Ich habe aus meinem Rucksack ein Büro gemacht und einfach überall dort gearbeitet, wo es mich gerade hin verschlagen hat. Natürlich handelt es sich bei meinem Rucksack nicht um ein hundsgewöhnliches Exemplar, sondern um einen speziellen Kamerarucksack, der Platz für meinen Notebook, meine Kamera, meine Linsen und jegliches Zubehör bietet. So war es mir möglich, durch Südasien zu reisen und gleichzeitig Hunderte von Fotos zu schiessen und mein erstes Buch „Hund sei Dank“ zu schreiben. Es gibt nur eine einzige, aber leider entscheidende Komponente, die mir noch fehlt, um aus meinem Traum meinen Traumberuf zu machen: Ein Einkommen.

Da mein Erspartes langsam aber sicher zuneige geht, muss ich gezwungenermassen bald wieder Geld verdienen. Es muss nicht viel sein. Ich bin absolut gewillt, mich mit weniger Materiellem zufrieden zu geben, wenn ich einer Arbeit nachgehen kann, die mir Freude bereitet. Denn ich will nicht reich werden, sondern nur glücklich bleiben.

Wegen diesem Umstand und der Tatsache, dass ich ein Träumer und Optimist bin, habe ich mich entschlossen, es zu versuchen. Ich will aus meinem Traum meinen Traumberuf machen. Und da dies wohl nur auf eine Weise geht, fange ich sofort damit an. Deshalb merk Dir diesen Namen: David Aeneas Giger.

Obwohl ich bisher nur meinen Vor- und meinen Nachnamen benutzte, werde ich bei diesem Projekt auch auf meinen mittleren Namen zurückgreifen. Wenn ich schon das Glück habe, einen solch schönen und speziellen zweiten Namen zu haben, darf ich diese Hilfeleistung nicht einfach so ignorieren. Und sollte Nomen tatsächlich gleich Omen sein, dann kann ich mir wohl doch einiges von meinem zweiten Namen erhoffen. Denn mein Namensvetter hat sich sowohl in der griechischen als auch in der römischen Mythologie einen Namen gemacht. Er soll nicht nur einer der tapfersten Trojaner gewesen sein, sondern nach dem Untergang Trojas auch den Grundstein für die spätere Stadt Rom gelegt haben. Und da ich mir ja nur einen Namen machen und kein neues Rom gründen will, ist die Hoffnung auf ein bisschen Rückenwind durch meinen zweiten Namen nicht ganz unbegründet.

Da man jedoch ein solch gewagtes Projekt nie ohne Vorbereitung in Angriff nehmen sollte, habe ich mir einige Gedanken gemacht und einen Schlachtplan geschmiedet. Dieser enthält folgende acht Punkte:
  1. Ich werde diesen Blog hier führen und meine Erfahrungen und Fortschritte beim Projekt Namenmachung mit Euch teilen. Dabei werde ich versuchen, den Namen David Aeneas Giger dermassen oft zu erwähnen, dass Ihr den Namen David Aeneas Giger gezwungenermassen irgendwo in Eurem Gehirn abspeichern werdet und Ihr so den Namen David Aeneas Giger nicht mehr vergessen könnt.
  2. Ich habe mir eine neue Homepage gemacht und darin meine Arbeiten und meine Person vorgestellt. Da ich bei meiner Namenmachung natürlich nicht auf Networking verzichten kann, findet man auf www.davidgiger.ch links zu meiner Facebook-Seite und zu diesem Blog. Auf der Startseite wird ausserdem jeweils der neuste Blogeintrag zu lesen sein.
  3. Ich bin mein eigener Verleger geworden. Mein erstes Buch „Hund sei Dank“ ist seit Kurzem bei Amazon als Ebook zum Download bereit. Dort, auf meiner Homepage und meiner Facebook-Seite findet man zudem das erste Kapitel und ein Exposé als Leseprobe.
  4. Ich werde versuchen, meinen Namen bei Wikipedia eintragen zu lassen. Denn was gibt es besseres, um sich einen Namen im Internet zu machen? Wer bei Wikipedia zu finden ist, wird nicht nur beim googeln schneller gefunden, sondern vermittelt aus unerklärlichen Gründen auch den Eindruck, wichtig zu sein. Obwohl es sich bei Wikipedia um ein öffentliches Lexikon handelt, weiss ich nicht, ob dies so einfach möglich ist. Ich will es auf alle Fälle versuchen und meine Erfahrungen allenfalls in einem späteren Blogeintrag mit Euch teilen.
  5. Ich werde ein PDF über mein Projekt Wall on Wall an einige Galerien schicken und hoffen, dass jemand einige meiner Wände ausstellen will. Das PDF sowie eine kleine Auswahl meiner Wände sind auch auf meiner Homepage zu finden.
  6. Ich werde versuchen, ein paar Zeitungen auf meine Arbeiten und meinen Namen aufmerksam zu machen. Vielleicht kann ja ein ehemaliger Arbeitskollege von mir ein gutes Wort für mich einlegen und mir hierbei ein bisschen helfen.
  7. Ich werde versuchen, neue Wege zu finden, um meinen Namen in aller Munde zu bringen. Da ich erst einige Ideen habe, aber noch nichts Konkretes, werde ich allenfalls in einem späteren Blogeintrag auf diesen Punkt zurückkommen.
  8. Ich werde weiterhin positiv denken, an mein Projekt glauben und nicht aufgeben. Und natürlich werde ich nicht aufhören zu schreiben und zu fotografieren.

Da ich dieses Projekt jedoch unmöglich alleine erfolgreich gestalten kann, möchte ich mich schon jetzt ganz herzlich für Deine Hilfe bedanken. Ich bin jedem von Euch unendlich dankbar, der mir bei diesem schwierigen Schritt unter die Arme greift – egal ob als Mund-zu-Mund-Werber, „Hund sei Dank“-Leser, Wand-Käufer oder Konstruktiv-Kritiker. Vielen, vielen herzlichen Dank.
In einer Woche geht's weiter – hoffentlich mit Dir...

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